Atelier für annthroposophische Kunsttherapie Dresden

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Ich möchte Ihnen vier verschiedene Beispiele aus der anthroposophischen Kunsttherapie vorstellen.
Das Verstehen des Prinzips setzt das Wissen voraus, dass jedes gemalte Bild Ausdruck
eines seelischen Empfindens ist, ja sogar organische Krankheitstendenzen sich spiegeln können.
Gelingt es dem Patienten, diese „Spiegel – Bilder“ durch ein aktives Ringen wieder in eine Harmonie zu bringen,
wird er dieses Gleichgewicht in seiner Seele und seinem Körper festigen. Dazu stehen unterschiedliche Techniken
und Materialien zur Verfügung – alle mit ihren spezifischen Wirkungsweisen.

Der blaue Raum

 

„Der blaue Raum“
Aquarell – Schichttechnik

Das Arbeiten dieses Motivs wirkt einhüllend, behütend u. formend.
Der zunehmende Substanzaufbau im Bereich des Bildrandes ist stärkend und ist kraftbelebend.
Bedeutend ist das Finden des eigenen Platzes im selbst geschaffenen Raum, denn dadurch wird die eigene Position deutlich.
Es wird mit einem zarten Blau begonnen. Es erzeugt Kühle, Frische und Weite. Man kann leicht darin atmen.
Ein Gefühl von Entspannung, Freiheit, von Sehnsucht nach Übersinnlichem entsteht.
Durch die Verdichtung nimmt die Farbe an Dunkelheit zu. Sie veranlasst eine träumende, ruhige Stimmung.
Die verschiedenen Blauabstufungen führen zu Raumerlebnissen der Weite und Tiefe. Die kühleren und helleren Nuancen,
regen zum Formen und Vorstellen an. Die mittleren Töne erzeugen Ruhe.
Die dunklen Töne können auch Kräfte, die in der Tiefe des Unbewußten ruhen, hervorrufen.

 

Formenzeichnen

Formenzeichnen

Ausgehend von einem Dreieck werden in diesem Beispiel die geraden Linien durch einen Impuls von außen in Schwingung versetzt
und verändern sich so in weiche, rundende Bewegungen. Das taktartige Gleichmaß verwandelt sich in ein Wechselspiel von Klein-Groß
und dem sich entwickelnden Rhythmus von Innen und Außen.
Gearbeitet wird in einem ständigen Fluß - ohne Absetzen des Grafitstiftes; in einem konsequenten Folgen des vorgegebenen Impulses.
Um in dem zwischenzeitlichem Liniengewirr nicht die Orientierung zu verlieren, ist es ratsam, sich im Denken die Fragen zu stellen:
„Was ist mein Ziel? Wo will ich hin?“ und im Tun auf den sich entwickelnden Rhythmus zu vertrauen.
Koordinierte Bewegungen und Rhythmen (untersonniges Prinzip) und
deutliche Raum-Einteilungen und Gesetzmäßigkeiten (obersonniges Prinzip) finden beim Formenzeichnen einen Einklang.
Die Gerade und die Krumme sind hier im Zusammenspiel von Raum und Zeit zu finden.

Kreislauf- u.  Gleichgewichtsstörungen, Herzschwäche, Migräne und Hyperventilation gehören zum Bild des Kranken,
dem Formenzeichnen eine Wohltat ist. Wenn der Arzt z.B. Aurum verordnet, kann diese Kunst des Zeichnens eingesetzt werden.
Sie ist ein wundervolles Mittel für die Mitte.

 

Die rote Blume

„Die rote Blume“
Pflanzenfarben-Pigmente mit Harzemulsion

Die Pflanzenfarben sind mein kostbarstes Material. Sie sprechen individuell und lebendig an.
Im Umgang damit spürt man deutlich ihre innere Regsamkeit, denn jede Farbe birgt in sich noch andere mitschwingende Klänge,
so genannte Obertöne, die milde stimmen und sie zum atmenden Medium machen.
Jeder Farbton der Pflanzenfarbe hat einen bestimmten Duft, eine eigene Konsistenz, einen gewissen Glanz,
kurz: eine eigene Stimmung.
Die Pflanzenfarben unterscheiden sich qualitativ von anderen Farben durch ihren Ursprung und den Entstehungsprozess,
denn sie sind aus der werdenden, lebendigen Natur entnommen. Verwendet werden zwölf Farbpigmente.
Es steht außer Frage, dass diese Farben stark auf das Seelenleben und die Gesundheit des Menschen wirken.
Deshalb wird dieses Material bei Erkrankungen verwandt, die außer ihrer Grundproblematik
zusätzlich seelisch sehr kräftezehrend sind, z.B. Tumorerkrankungen.

 

Das getragene Rot




 

„Das getragene Rot“
Naß in Naß - Aquarellfarbe

Das Bild ist das Abschlußbild einer Farbentstehungsreihe. Diese ist eine Art Grundübung, die dem Patienten eine Sicherheit im Umgang
mit der Farbe gibt, aus der sich heraus ein eigener Ausdruck entwickeln kann. Inhaltlich geht es darum, die Farben Blau, Grün, Gelb und Rot
nacheinander und miteinander richtig zu verbinden. Diese Farben, die in ihrem Ausdruck und Charakter in Beziehung stehen zu den vier Elementen
(ins Seelische übertragen zu den vier Temperamenten), werden in der ständigen Wahrnehmung zwischen dem, was von oben hereinkommt und dem,
was von unten auffängt und trägt, gemalt. Angestrebt wird ein ständiges Miteinander der Farben, der Schwere, der Leichte, der Wärme, der Kühle.
Zeit darf dabei keine Rolle spielen. Denn wenn diese Übung (den durch Krankheit geschwächten Patienten) wirklich stärken soll,
darf der Aufbau des Bildes nicht schneller sein, als der parallel dazu gehende leibliche Aufbau.